Wacken Open Air 2005
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Samstag, 06. August 2005

COUNT RAVEN

COUNT RAVEN, die Kultband aus Schweden hatte jede Menge Doomhymnen wie "Until Death Do Us Part", "Lost World", "Master Of All Evil", "Children`s Holocaust", "The Divided World" oder den vielversprechenden neuen Track "Scream" im Gepäck. Leider kommt bei Tageslicht nicht die Stimmung auf, die in einem kleinen dunklen Club herrschen würde. Trotzdem machen alle das beste daraus: Dan Fondelius genießt sichtlich die Reaktionen des Publikums und Hippie Renfield trommelt in schleppendem Takt.. Die im Laufe des Gigs immer zahlreicher werdenden Zuschauer genießen Songs und Atmosphäre und bestätigen, dass die Reunion von COUNT RAVEN längst überfällig war.

OVERKILL

Heute macht es sich die Wrecking Crew ganz einfach und präsentiert ein reines Klassiker-Programm, einzig "Old School" schafft es von der aktuellen Scheibe "ReliXIV" auf die Setlist. Dass es bei Hits wie "Rotten To The Core", "Wrecking Crew", "In Union We Stand" (natürlich mit Mitsingpart) und "Hello From The Gutter" ordentlich zur Sache geht, dürfte so ziemlich jedem Anwesenden klarsein. Auch die Band ist super drauf, allen voran natürlich Blitz. Neu-Drummer Ron Lipnicki (HADES) liefert ebenfalls eine lupenreine Leistung ab. OVERKILL sind nach 20 Jahren Erfahrung live immer noch eine Macht und bringen auch das W:O:A zum Kochen. Dem setzen sie mit dem ebenfalls wenig überraschenden "Fuck You" stilecht die Krone auf. Klasse wie immer!

HOLY MOSES

Die Band um Frontfrau Sabina Claassen legt von Anfang an mächtig los, wobei sich Sabina wenig weiblich gibt und auf ihre ganz eigene Art die Metal-Braut glaubwürdig raushängen lässt. Und wer Sabina über die Bühne toben sieht, die in ihrer Kutte immer wieder gut für echten Metal der 80er-Jahre  ist, der muss HOLY MOSES einfach mögen.

 
HARD TIME

boten eine starke Mischung aus Hard Rock, etwas Südstaaten-Rock, THIN LIZZY-Einflüssen und Biker-Rock. "Ain`t Nobody" klingt nach MOLLY HATCHET, "Everyone Wants To Go On" ist eine tolle Ballade und selbst vor einer in kroatisch gesungenen Uptempo-Nummer machen HARD TIME nicht halt. Nebenbei verteilen sie Promos ihrer CD, die bisher nur in Kroatien zu bekommen ist. Mit dem THE TROGGS-Cover "Wild Thing" (ein Teil des Publikums fängt an zu hüpfen!) und dem MOTÖRHEAD-mäßigen Rausschmeißer "Kiss My Ass And Go To Hell" beenden die Kroaten eine großartige und sympathische Show, die in dem fast leeren W.E.T.-Zelt leider viel zu wenig Leute gesehen haben.


FINNTROLL

Ohne für größere Überraschungen zu sorgen, spielen FINNTROLL ein tolles Best Of-Set und ernten wie üblich bei "Jaktens Tid", "Trollhammaren" und "Rivader" die beste Resonanz. Es gibt wohl kaum eine Band die jemals lauter auf der Party-Stage bejubelt worden ist. Daumen hoch für eine solide, wenn auch überraschungsfreie Show der Finnen!

HAMMERFALL

Die gesamte Band ging sehr engagiert zu Werke und holte spürbar das allerletzte aus Hymnen wie "Let the Hammer Fall", "Renegade" oder auch "Crimson Thunder" heraus. Oscar und Stefan posten auf der Bühne und Joacim bewies, dass er mehr ist als nur ein normaler Sänger. Selbst die Fans der hinteren Reihen ließen sich von der packenden Dynamik dieses Auftritts mitreißen. Als dann noch bei der ersten Zugabe "Templars of Steel" ein überdimensionaler Hammer vom Bühnendach heruntergelassen wurde, war die Stimmung dann endgültig auf dem Höhepunkt. "Hearts on Fire" beendete anschließend diesen tollen Auftritt.

KREATOR

Mit dem aktuellen "Enemy Of God" steigt die Band an diesem Abend in den Set ein und bietet einen bunten Querschnitt der Bandgeschichte bis hin zur ersten Scheibe. "Violent Revolution", "People Of The Lie", "Extreme Aggression", "Pleasure To Kill" bis hin zu Oldies wie "Flag Of Hate" und "Tormentor" werden technisch einwandfrei vorgetragen. Mille und Co. feuern ein wahres Thrash-Feuerwerk ab, und liefern eine erstklassige Leistung ab, obwohl auf der Bühne eigentlich wenig Bewegung herrscht. Dafür geht es davor umso wilder zu, wo die Fans die Ruhrpott-Thrash-Legende begeistert abfeiern.

ACCEPT

Beim letzten Auftritt von ACCEPT können die Jungs nochmal so richtig zeigen, was in ihnen steckt und was man so wohl nie wieder zu sehen und zu hören bekommen wird. ACCEPT bieten an diesem denkwürdigen Abend eine erstklassige Headliner-Show, die gespickt mit Klassikern daherkommt: 'Living For Tonite', 'Metal Heart', 'London Leatherboys', um nur einige zu nennen. Spätestens bei 'Restless And Wild' ist bie Stimmung im Publikum am Kochen. Udo Dirkschneider ist reibeisenstimmlich bestens in Form und bringt die Songs einfach perfekt rüber. Die tolle Licht- und Pyroshow aber auch der glasklare Sound erledigen das Übrige. Mit 'Burning' und 'I´m A Rebel'  biegt die Band dann langsam aber sicher auf die Zielgrade ein, bevor sie mit 'Balls To The Wall' über die Ziellinie donnert und in einem Funkenregen die Bühne für immer verlässt.

SENTENCED

Für den letzten Auftritt in Deutschland hatte SENTENCED-Mastermind Ville Laihiala das Motto "One Hour, No Bullshit, Just Music!" verkündet und auch Wort gehalten. Vom Opener 'Excuse Me While I Kill Myself', den Übersongs 'May Today Become The Day', 'No One There' und 'Broken' wird die Band pausenlos gefeiert. Als bei 'The Rain Comes Falling Down' dann der Regen einsetzt, bleibt so ziemlich jeder Fan auf seinem Platz stehen und lässt die tolle Show auf sich wirken. Leider ist nach einer Stunde dann mit 'End Of The Road' schon alles vorbei und die band verlässt unter rauschendem Beifall die Bühne. R.I.P. SENTENCED.

OUTRO

Unser Dank geht an das gesamte WACKEN OPEN AIR-Team für das tolle Festival und die gute Organisation.

SEE YOU IN 2006 - RAIN OR SHINE!