Wacken Open Air 2005
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Freitag, 05. August 2005

MORGANA LEFAY

Egal ob Nummern wie  "I Roam" oder der Titeltrack "Grand Materia" des aktuellen Albums, das heute natürlich im Vordergrund steht, oder andere Highlights der mehr als 15jährigen Bandgeschichte wie "Maleficium" die Songs der Schweden können auf der ganzen Linie begeistern. Sänger Charles Rytkönen wickelt das Publikum schnell um den kleinen Finger und auch Bassist Frederik präsentiert sich in Top-Form. Gitarrist Tony Eriksson, der mit seinen braunen Hausschuhen (natürlich inkl. Totenkopf-Socken) die dümmsten Schuhe des ganzen Festivals trägt, liefert erstklassige Gitarrenarbeit ab. So haben Band und Fans jede Menge Spaß und feiern zusammen eine amtliche Metal-Party. Echt gelungen.

SONATA ARCITICA

SONATA ARCTICA hatten leider unter einem schlechten Bühnensound zu kämpfen, aber die Besucher ließen sich aber glücklicherweise nicht von den schlechten Bedingungen stören, sondern sich vielmehr vom eingängigen Melodic Metal der Finnen schnell mitreißen. Besonders die letzte Singleauskopplung "Don´t Say a Word" eröffnete einen wahren Mitklatsch-Reigen. Das erneut mit kurzer KISS-Einlage vorgetragene "My Land" sorgte für ein paar Lacher und der wiederum mit Überlänge auflaufende Rausschmeißer "The Cage" für einen bombastischen Schlusspunkt, der trotzdem nicht über die, aus welchem Grund auch immer, fehlenden "Fullmoon" und "Wolf And Raven" hinwegtrösten konnte. Unterm Strich war der Auftritt also zwar keine Enttäuschung, man hat SONATA ARCTICA aber definitiv schon in besserer Form erleben dürfen!

ENSIFERUM

Die Finnen starteten mit dem Opener "Iron" vom dem sich die Besucher sofort mitreißen ließen. Und sie sollten mit "Guardians of Fate", "Tale of Revenge" oder "LAI LAI HEI" noch weitere Hits geboten bekommen. Als Reaktion konnte man zahllose Stagediver und emporgestreckte Hände beobachteten, die tatsächlich über die gesamte Länge des einstündigen Gigs nicht mehr nachlassen sollten. Die Musiker präsentierten sich in gewohnter Bestform und auch der nicht mehr ganz so neue Sänger Petri Lindroos, der an diesem Nachmittag ohne seinen kultigen Kuhhut auflief, hat sich mittlerweile ebenfalls hervorragend in die Band eingliedern können. Was die Auftritte am Freitagnachmittag betrifft, so können ENSIFERUM zu den Abräumern des tages gezählt werden.

METAL CHURCH

Leider haben METAL CHURCH unter einem schlechten Sound zu leiden, der klasse Songs wie den Opener "Tons Of Bricks", "Start The Fire", die Ballade "Let The Children Play", die aktuellen Tracks "Leave Them Behind" und "Cradle To Grave" und der Oldie-Hammer "Battalions" leider nicht richtig zur Geltung kommen lässt. Metallischer Druck mag über weite Strecken nicht aufkommen, von der Bühne hört man fast mehr aus den Monitoren als aus den Gitarrenboxen. Daher ist auch ein leichtes Abwandern der Leute zu beobachten, was natürlich auch am stärker werdenden Regen liegt. Zum Ende des Sets, bei "Gods Of Wrath" wird der Sound dann etwas besser und die Abräumer "Beyond The Black" und (natürlich) "Metal Church" kommen dann endlich recht amtlich aus den Boxen gedonnert. Schade eigentlich,. denn Frontmann Ronny Munroe und seine Mannen waren (trotz zu leisem Sound) in guter Verfassung.

OBITUARY

OBITUARY sind heute leider etwas von ihrer Bestform entfernt: Die neue Scheibe "Frozen In Time" ist sicher eine coole Platte, an die Klassiker der Band kommt sie aber nicht ganz heran. Die neuen Tracks werden zwar geschickt ins Programm gemischt, das einen Band-Klassiker nach dem anderen bietet, trotzdem kann die Band hier und heute mit dem neuen Material nicht so abräumen, wie mit den alten Knallern. Natürlich ging vor der Bühne ordentlich die Post ab. Auf der Bühne hingegen passiert nicht viel, routiniert spielt die Band ihre Stücke runter. Einzig Bassist Frank Watkins ist in Bewegung, der Rest ist am heutigen tage etwas fußfaul. Mit dem Death Metal-Klassiker "Slowly We Rot" beschließen OBITUARY eine gute Show und zeigen, dass mit ihnen weiter zu rechnen ist.
 

EDGUY

EDGUY kommen standesgemäß mit dem Hubschrauber eingeschwebt (Anm. Ich habs vorhergesagt, aber mir wollte ja keiner glauben...) und trotz des starken Regens sind die Fans zahlreich vor der Bühne aufmarschiert um eine packende Show zu erlben. Und die bekommen sie dann auch geboten. EDGUY ziehen bei Songs wie 'Land Of The Miracle', Lavatory Lovemachine' und 'King Of Fools' alle Register und gehen wie ihre Fans richtig ab. Beim Song 'Tears Of The Mandrake' klettert Fronter Tobi dann noch an einer Traverse bis unters Bühnendach, um von dort weiterzusingen...Dabei vergisst man glatt den Regen...Ein toller Gig von Anfang bis Ende!

MACHINE HEAD

Schon bei den ersten Klänge des Openers "Imperium" ist im Publikum mächtig was los und vorne in den ersten Reihen eröffnet sich schnell der erste Moshpit. Mit den starken "Take My Scars", "The Blood, The Sweat, The Tears" und dem Hammer-Song "Old" jagt ein Kracher den anderen, bevor  "Bulldozer" einen weiteren Höhepunkt der einstündigen Show markiert. Klasse war übrigens auch das umfangreiche Coversong-Medley aus "Creeping Death", "Territory", den PANTERA-Songs "A New Level" und "Walk" sowie "The Trooper". Bei der Halbballade "Descend The Shades Of Night" lag Rob Flynn bei den cleanen Parts dann gesangstechnisch leider öfter mal daneben, was der guten Show und Stimmung im Publikum aber keinen Abbruch tat. Zum Schluss gings dann mit "Block" nochmal richtig in die Vollen, bevor die Band sich von ihren fans verabschiedete. Alles in allem ein gelungener Auftritt, obwohl man MACHINE HEAD schonmal stärker erleben durfte.

APOCALYPTICA

APOCALYPTICA hatten das Programm stark auf das reine Metal-Publikum ausgelegt und hauten den zahlreich angetretenen Fans ein METALLICA-Cover nach dem nächsten um die Ohren. Und entsprechend ging gerade bei Nummern wie "Enter Sandman" und "Nothing Else Matters" mächtig die Post ab, während das Publikum textsicher die instrumentalen Nummern mit Gesang begleitete. Aber natürlich kommen auch die eigenen Nummern nicht zu kurz. Tracks wie "Farewell", "Bittersweet", "Drive" und "Conclusion" werden ebenso beeindruckend rübergebracht, wie harte Nummern á la "Betrayal/Forgiveness", "No Eduction", "Resurrection" und "Fisheye" oder der Klassiker "Hall Of The Mountain King".

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